Auto

Autonomes Fahren – Noch mehr Staus!?

Experten aus der Region befürchten, dass die Verkehrsbelastung durch selbstfahrende Fahrzeuge zunehmen wird. Lesen Sie den Presseartikel >hier.

So wenig Auto wie möglich, so viel wie nötig!

 

Nicht immer kann man auf das Auto verzichten, gerade wenn man im ländlichen Raum wohnt, wo der öffentliche Nahverkehr keine echte Alternative ist. Denn eines steht fest: wir wollen alle mobil sein und dieser Anspruch auf Mobilität muss angemessen befriedigt werden. Aber: Ist das eigene Auto wirklich immer das beste Verkehrsmittel für den Besuch der Städte oder den Weg zur Arbeit? Gibt es nicht doch Alternativen zum täglichen Stau oder der nervigen Suche nach einem Parkplatz?

Ja, die gibt es und deshalb setzen wir uns für einen besseren ÖPNV und durchgehende Radwege ein – passend zum Motto:  „So wenig Auto wie möglich, so viel wie nötig.“

 

Aktionsbündnis „Verkehrskonzept Erlangen“

Im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplan-Foren der Stadt Erlangen wurde im April 2017 über den motorisierten Individualverkehr (MIV) diskutiert, u.a. auch über das zukünftige Straßennetz der Stadt Erlangen.

Wir von der Bürgerinitiative haben uns gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Verein „Bürger für die Goethestraße“ Gedanken dazu gemacht.

Unsere gemeinsam erarbeiteten Vorschläge haben wir in einem Brief allen Verantwortlichen der Stadt Erlangen und den Erlanger Nachrichten zur Kenntnis gebracht


Der Inhalt des Schreibens ist im Folgenden wiedergegeben und steht hier auch als Download zur Verfügung.

Die EN berichteten am 2.05.2017 mit diesem Artikel darüber. 

Bürger für die
Goethestraße e.V.

 

Aktionsbündnis „Verkehrskonzept Erlangen“                     Erlangen, 19.04.2017

Betr.: 13.VEP-Forum – Straßen-Vorrangnetz

Sehr geehrte Damen und Herren,

die auf dem 13. VEP-Forum vorgestellten Verkehrszahlen bzw. -prognosen und die Vorschläge für ein zukünftiges Straßen-Vorrangnetz haben unserer Meinung nach Eines ganz deutlich gezeigt:

Wenn sich die Belastungen der Erlanger Innenstadt durch den Verkehr vermindern sollen, muss die Verkehrsmenge, insbesondere der motorisierte Individualverkehr (MIV), reduziert werden. Allein eine Umverteilung des Verkehrs auf andere Straßen und Änderung der Straßenkategorien löst diese Probleme nicht.
Auch die festgestellten Grenzwertüberschreitungen der NOx-Konzentrationen und der Feinstaubwerte in einigen Erlanger Straßen werden mit dem vorgestellten Konzept nicht beseitigt.

Deshalb unterstützen wir ausdrücklich die Forderung der Agenda 21 Gruppe Verkehr nach einer Reduzierung des MIV in Erlangen um 20% bis zum Jahr 2030. Selbst dieses ambitionierte Ziel reicht nicht, um die völkerrechtlich verbindliche Zusage einer 40%igen CO2 Minderung für den Klimaschutz zu erreichen (Klimakonferenz Paris, Dez. 2015). Dies ist nur mit einer Verkehrswende möglich, nicht aber über veränderte Streckenführungen des Verkehrs oder rein technische Innovationen.

Außerdem soll die Stadt Erlangen darauf hinwirken, dass in den angrenzenden Landkreisgemeinden keine weiteren verkehrserzeugenden Umgehungsstraßen gebaut werden. Vielmehr ist es notwendig die Zusammenarbeit für einen besseren ÖPNV und Radinfrastrukturmaßnahmen gebietskörperschaftsübergreifend zu intensivieren.

Bei Stau auf Autobahnen, der dazu führen kann, dass Autofahrer vom Navi durch das Stadtgebiet umgeleitet werden, muss die Stadt darauf achten, dass der Verkehr in Erlangen weiterhin funktionsfähig bleibt. Das bedeutet, die Anzahl der Fahrzeuge, die abgeleitet werden, ist stadtverträglich zu beschränken.

Wir haben uns Gedanken zu möglichen Verbesserungen in einzelnen Straßen gemacht:

1. Werner-von-Siemens-Straße  –  Güterbahnhofstraße  –  180° Kehre

Die Güterbahnhofstraße ist gut von Osten über die Werner-von-Siemens-Straße zu erreichen und kann nach Westen in die Werner-von-Siemens-Straße verlassen werden. Die 180°-Kehre in Höhe der Nägelsbachstraße bietet die Möglichkeit, die Güterbahnhofstraße auch von Westen zu erreichen. Dadurch kann sowohl das Parkhaus der Arcaden, als auch das neue Landratsamt über diese Wege erreicht werden.
Um von der Güterbahnhofstraße auch nach Osten fahren zu können, sollte auf der Werner-von-Siemens-Straße eine Wendemöglichkeit geschaffen werden. Eventuell kann man die vorhandene Verkehrsfläche (nicht genutzter Stutzen/Seitenstreifen) neu aufteilen und einen U-Turn anlegen.

2. Kreuzung an den Arcaden   

Kurzfristig kann an der Kreuzung Güterhallenstraße/Güterbahnhofstraße ein Linksabbiegeverbot für den MIV eingerichtet werden. Dadurch kann der MIV, der aus dem Osten Richtung Parkhaus Arcaden fahren will, auf die Werner-von-Siemens-Straße umgelenkt werden. Dies betrifft auch die Zufahrt zum neuen Landratsamt Erlangen-Höchstadt. Die Kreuzung Henkestraße/Werner-von-Siemens-Straße ist dementsprechend eindeutig zu beschildern.

3. Kreuzung Äußere Brucker Straße/Straße Am Ehrenfriedhof

Der MIV Richtung Arcaden Parkhaus, neues LRA ERH, Großparkplatz und Stadtosten soll an der genannten Kreuzung auf die Ehrenfriedhofstraße und die darauf folgenden Straßen (z.B.Münchner Straße) geleitet werden.

4. Verbindung Thalermühlstraße  –  Werner-von-Siemens-Straße

Für den Verkehr aus dem Westen Richtung Werner-von-Siemens-Straße soll eine leistungsfähige direkte Verbindung (Westtangente) geschaffen werden. Zu berücksichtigen ist dabei die ungehinderte Führung des ÖPNVs, insbesondere der StUB. Eine Führung ist ab dem Gerbereitunnel östlich oder westlich der A73 denkbar.

5. Henkestraße vom MIV-Durchgangsverkehr entlasten

Wenn die Henkestraße durch Maßnahmen wie unter Nr. 2 und 3 angeregt, vom MIV-Verkehr entlastet wird, wird die Aufenthaltsqualität für die vielen Fußgänger, die sich zwischen Arcaden und mittlerer Innenstadt bewegen, deutlich verbessert. Die Ein-und Ausfahrt des Parkhauses Henkestraße kann dann auch über die Henkestraße erfolgen. Dies führt zu Verbesserungen in der südlichen Stadtmauerstraße.
Im Jahr 2008 war die Henkestraße wegen Baumaßnahmen über längere Zeit nicht befahrbar. Dies war für den MIV kein Problem. Durch die Herausnahme des Schwer- und Durchgangsverkehrs aus der östlichen Güterhallenstraße und der westlichen Henkestraße im Bereich zwischen Goethestraße und Werner-von-Siemensstraße, würde sich auch die Luftqualität in der Henkestraße verbessern und ggf. die Grenzwertüberschreitungen zurückgehen.

6. Neue Straße vom Durchgangsverkehr entlasten

Die Neue Straße ist aufgrund ihres Straßenquerschnitts nicht für den Durchgangsverkehr geeignet, wir lehnen deshalb ihre Aufnahme als Hauptverkehrsstraße in das Vorrangnetz ab. Durch eine offizielle Bezeichnung „Hauptverkehrsstraße“ ist absehbar, dass diese Straße zukünftig durch bauliche Maßnahmen für die Verkehrsbelastung ertüchtigt wird. Ziel muss es aber sein, den Verkehr in Erlangen zu reduzieren, nicht zu verwalten. Auch die Grenzwertüberschreitungen der Schadstoffe in diesem Straßenabschnitt können durch die vorgeschlagene Verkehrslösung nicht vermindert werden.

7. Münchner-Straße  –  Großparkplatz

Der MIV (rote Pfeile) sollte ab Gerberei über die Parkplatzstraße und im Anschluss daran auf die Werner-von-Siemens-Straße geleitet werden.
Der ÖPNV (grüne Pfeile) sollte über die Münchner Straße geführt werden.
MIV und ÖPNV werden hierdurch entflochten. Die Brücke mit der Münchner Straße wird hierdurch auch entbehrlich, der ÖPNV rückt näher an den Bahnhof heran. Dadurch werden die Fußwege zwischen Bus und Bahn verkürzt. Die Friedrich-List-Straße kann ebenfalls ausschließlich dem ÖPNV gewidmet werden.


Mit freundlichen Grüßen,

Esther Schuck
Birgit Marenbach
Andreas Brock

Dieser Brief geht auch an alle Fraktionen im Stadtrat und an die Erlanger Nachrichten.

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