Westumfahrung Neunkirchen
Ortstermin Umfahrungen Neunkirchen/Brand und Dormitz mit Landtagsabgeordneter Ursula Sowa
Am Sonntag, 17.02.2019 machte sich Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Bündnis 90/Die Grünen) ein Bild von der noch unberührten Landschaft bei Neunkirchen und Dormitz.
Bei schönstem Wetter ließ sie sich den geplanten Verlauf der Umfahrungsstraßen zeigen und versprach, sich im bayerischen Landtag für unsere Anliegen einzusetzen.
Über alternative Lösungsvorschläge, Fauna und Flora sowie den möglichen StUB-Ost-Ast informierten sie (von links nach rechts): Hildegard Bauernfeind (VCD), Bernhard Birnfeld (Bund Naturschutz), Hans-Thomas Benz (BI Schwabachtal), Markus Derfuss (Landwirt), Bernhard Kreissl (Landwirt), Karl Waldmann (Kreisrat LK Forchheim Bündnis 90/Die Grünen).
Das Foto machte Bettina Wittmann, Marktgemeinderätin von Neunkirchen/Brand (Bündnis 90/Die Grünen).
Bündnis fordert die Einstellung der Planung für die Umfahrungen Neunkirchen und Dormitz!
Lesen Sie die Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten Herrn Dr. Markus Söder und die Staatsministerin Frau Ilse Aigner >hier.
Mehr als 1.400 Einwendungen!
(Pressemitteilung zu 1400 Einwendungen für die Westumfahrung Neunkirchen)
Am 18. April gab die Regierung von Oberfranken bekannt, dass im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens mehr als 1400 Einwendungen zur Westumfahrung Neunkirchen eingegangen sind.
Dies wird von Regierungsseite als „großes öffentliches Interesse an der Verlegung der Staatsstraße 2243“ interpretiert. Für Bettina Wittmann, Vorsitzende von MUNk e.V. zeigt die hohe Zahl der Einwendungen aber etwas ganz anderes: „Viele Bürger, die eine Einwendung verfasst haben, haben damit nicht ihr Interesse an der Verlegung der Staatsstraße gezeigt, sondern ihren Unmut über die Verkehrspolitik zum Ausdruck gebracht. Ungeachtet einer sich wandelnden Gesellschaft und Mobilität oder des notwendigen Klimaschutzes wird weiterhin an einer veralteten Verkehrsplanung festgehalten, die darin besteht, immer neue Straßen auszuweisen. Durch die geplanten Umgehungsstraße wird das Verkehrsproblem aber nicht gelöst, sondern nur verlagert.“
Bernhard Birnfeld vom Bund Naturschutz freut sich, dass so vielen Bewohnern von Neunkirchen und Umgebung der Schutz der Umwelt und der verbliebenen Naturbereiche in unserer Kulturlandschaft wichtig ist. „Hier zeigt sich, dass viele Bürger den Umweltschutz vor Ort ernst nehmen. Sie wollen die Kleinode der Zukunft – die verbliebenen Naturbereiche in unserer Kulturlandschaft – bewusst für die Lebensqualität der Enkel bewahren und sie nicht einem unnötigen Straßenbau sowie der sich in Folge bildenden Zerstückelung durch Gewerbegebiete opfern.“ ist der BN-Vorsitzende überzeugt, „Und dies vor dem Hintergrund, dass eine Entlastungs-Alternative möglich ist, über die aber von der örtlichen Politik mit Anwohnern des bisherigen Straßenzuges nicht befunden wurde.“
Wenn die Regierung von Oberfranken in ihrer Pressemitteilung über die Einwendungen schreibt: „Wichtige Themenfelder sind dabei die berührten Naherholungsgebiete, ein Wasserschutzgebiet sowie der Lärm, der durch die Verlegung der St 2243 an den westlichen Ortsrand für die dortige Wohnbebauung befürchtet wird“, so ist das nur ein Teil der Argumente, die Bürger gegen die Westumfahrung vorgebracht haben. Für Martin Wieseckel, Landwirt aus Ebersbach, der in der Initiative der Grundstücksbetroffenen engagiert ist, ist die Flächenvernichtung ein ebenso wichtiges Thema. „Der zügellose Flächenfraß, der die Landwirtschaft bedroht und eine regionale Versorgung der Bevölkerung immer schwieriger macht, wird in diesem Straßenbauprojekt sichtbar. Wir haben in vielen Gesprächen bemerkt, dass Bürger uns Bauern vor Ort unterstützen wollen und auch deshalb gegen die Westumfahrung sind.“
Esther Schuck von der Bürgerinitiative „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“ ist überzeugt, dass eine grundsätzliche Änderung der Verkehrspolitik ein wichtiges Anliegen der Einwendungsschreiber ist. „Aus zahlreichen Gesprächen mit engagierten Bürgern weiß ich, dass viele Bewohner unsere Region mit moderner Mobilität zukunftsfähig gestalten und gleichzeitig die Umwelt schützen wollen. Nicht zusätzliche Straßen, Elektroautos oder autonomes Fahren sind die Lösung unserer Verkehrsprobleme, sondern ein anderer Umgang mit Verkehrsmitteln. Moderne Verkehrspolitik plant für die Zukunft, wo z.B. Digitalisierung mithilft, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern und zu vereinfachen und Autos zu teilen. Verkehr darf nicht länger nur aus Sicht von Autofahrern und Autobesitzern gedacht werden.“
Für die Initiativen und Vereine, die sich für eine Sanierung der bestehenden Straßen und Verbesserungen im ÖPNV einsetzen, steht fest, dass die Westumfahrung Neunkirchen eine Finanzmittelverschwendung ist. Geld, das jetzt in die Planung oder den Bau von Umgehungsstraßen in unseren Kommunen fließt, setzt falsche Zeichen und fehlt für nachhaltige Mobilitätslösungen. Dadurch wird das langfristige Ziel eines StUB-Astes bis Neunkirchen erschwert. „Genau dieser Ost-Ast der StUB wird aber gefordert werden, sobald die Straßenbahn in Erlangen sichtbar ist“, ist Bettina Wittmann überzeugt. „Auf der Achse Neunkirchen-Erlangen nutzen derzeit schon mehr als 5000 Fahrgäste täglich den ÖPNV, zusätzliches Potential steckt in den vielen Autofahrten, die auf die Straßenbahn verlagert werden könnten.“
In einem offenen Brief an Minister Joachim Herrmann fordern die Vereine und Initiative, die Planung für die Westumfahrung Neunkirchen einzustellen. Als Verkehrsminister ist er schließlich nicht nur für den motorisierten Individualverkehr – die Autofahrer – zuständig, sondern für eine zukunftsfähige, nachhaltige Mobilität für alle Bürger.
MUNk e.V.
BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)
Landesbund für Vogelschutz (LBV)
Bürgerinitiative „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“
Initiative der Grundstücksbetroffenen
Ganz aktuell! Offener Brief an die Marktgemeinderäte/innen und BM Richter von Neunkirchen.
Am 17. Februar wurden die Marktgemeinderäte/innen und Bürgermeister Heinz Richter von Neunkirchen in einem offenen Brief von MUNk eV, BUND Naturschutz in Bayern e.V., dem Landesbund für Vogelschutz, der Bürgerinitiative „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“ und der „Initiative der Grundstücksbetroffenen“ aufgefordert, bei der Abstimmung des Marktgemeinderats am 22.02.2017 eine zukunftsorientierte Entscheidung für alle Bürger Neunkirchens zu treffen und die vom Staatlichen Bauamt Bamberg vorgestellten Pläne für die Westumfahrung Neunkirchen abzulehnen.
Den offenen Brief finden Sie >hier.
Erfolgreicher Aktionstag
Über 200 interessierte Bürger kamen am 12. Februar ins Ebersbachtal, um mehr über die geplante Westumfahrung zu erfahren.
Auf Informationstafeln und mit einem großen Gerüst als Nachbau des geplanten 9m hohen Straßendammes im Ebersbachtal konnten sich die Besucher ein Bild über die Dimensionen und Auswirkungen der im Planfeststellungsverfahren befindlichen Umfahrung machen.
Die Blaskapelle Ebersbach blies der LKW Schnellstraße des Freistaates den Marsch, da 16,6 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verloren gehen und nochmals 11 Hektar Land als Ausgleichsfläche zusätzlich der Landwirtschaft entzogen werden.
Hermann Greif, Bezirkspräsident Oberfranken des Bauernverbandes, verurteilte das weite Hinausschieben der Trasse in die Natur durch die Politik des Marktes Neunkirchen.
Markus Ganserer, Mitglied des Landtags (GRÜNE) erinnerte, dass es keine zweite Erde im Kofferraum gäbe und sowohl Landverbrauch, als auch Geldausgabe nur einmal stattfinden können. Die hohen Kosten für riesige Straßen müssten endlich in öffentlichen Nahverkehr und vernünftige Verkehrspolitik fließen.
Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit und verfassten vor Ort Einwendungen. Bis zum 2. März können noch Einwendungen geschrieben werden – Einwendungsvorschläge finden Sie >hier.
Für weitere Informationen wie z.B.
- Einreichen von Einwendungen
- Visualisierungen,
- Flyer der MUNk eV
bitte weiterlesen.
Plakat: B. Wittmann, MUNk eV
Fotos: Esther Schuck, BI
Bewahrt das Ebersbachtal!
Vom 16.01. bis 17.02.1017 liegen in Neunkirchen am Brand, Bauverwaltung Zimmer 2, Klosterhof 2-4,
91077 Neunkirchen die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren der Westumfahrung Neunkirchen aus.
Informationen über die Westumfahrung finden Sie in diesem kurzen Flyer.
Einwendungen gegen die geplanten Maßnahmen kann jeder, der dieser Planung kritisch gegenüber steht, unabhängig vom Wohnort, bis 3.03.2017 in schriftlicher Form vorbringen.
Bitte beachten Sie, dass Einwendungen auch die persönliche Betroffenheit wiedergeben müssen. Diese können Sie am Ende der Mustereinwendung handschriftlich hinzufügen.
Den Download der Mustereinwendung finden Sie hier.
Das Staatliche Bauamt Bamberg hat Visualisierungen für die Westumgehung erstellt, die einen ersten Eindruck dieses Straßenbauprojekts bieten. Den hohen Damm (9 m) und den tiefen Einschnitt (1o m) kann man zumindest erahnen. Hier die Links:
Befahrung von Süden nach Norden
Befahrung von Norden nach Süden
Überflug von Süden nach Norden
Überflug von Norden nach Süden
Überflug von Ebersbach nach Neunkirchen
Foto oben: Staatliches Bauamt Bamberg